Die Corona-Krise 2020 und der 3. Weltkrieg
Der vom Bundesrat 2020 angeordnete Lockdown der Schweiz tarnt den 3. Weltkrieg von Nationalstaaten um die Weltherrschaft
Jeder Weltkrieg wird von Nationalstaaten geführt. Die Abschottung der Grenzen und die Disziplinierung der Bevölkerung werden mit Krisen begründet und durchgesetzt. Riesige Geldmittel werden für technische Entwicklungen, Propaganda, „solidarische“ Einsätze von Massen genutzt und erzwungen. Disziplin bedeutet: volle körperliche und geistige Hingabe an seine Pflicht. Die Pflicht wird von der nationalen Politik, der Administration und der Kriegswirtschaft vorgegeben. In jedem Krieg wird gelogen, unterdrückt und profitiert. Von den unzähligen Verlierern wird mit der Ernennung von Heldinnen und Helden abgelenkt. Mit und nach jedem Krieg sorgten die Sieger (Staaten und wirtschaftliche Kriegsgewinner) für ein technisches und wirtschaftliches Wachstum. Dabei profitierten sie so lange von der Disziplinierung und der Verängstigung des Fussvolkes, bis der neue Wohlstand und das Aussterben der direkt „Beteiligten“ die persönlichen Erfahrungen vom Alltag in die Geschichtsbücher verbannt. Offenbar ist das jetzt, 75 Jahre nach dem 2. Weltkrieg, wieder der Fall.
Die Schweiz im 3. Weltkrieg
Die Schweiz befindet sich zusammen mit allen Industrienationen mitten im 3. Weltkrieg. Anders sind die vom Bundesrat per Notrecht verordneten Massnahmen des „Lockdowns“ von Gesellschaft und Wirtschaft gar nicht zu erklären: Die als Corona-Krise getarnten Grenzschliessungen, die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, die Verbote für Gewerbe, Handel, Kultur, Sport, Reisen und die Schliessung der Schulen hat es, zusammen mit den entsprechenden Kontrollen und der Kommunikation, in der Schweiz noch gar nie gegeben. Identisch zu den Massnahmen im 2. Weltkrieg sind: Der freie Transit der Güter durch die Schweiz, keine Handelsbeschränkungen mit Nationen (ob kriegführend oder nicht, Hauptsache Handel und Gewinne) und der kleine Grenzverkehr der Berufspendler. Ohne das Heer der täglichen Grenzgänger könnte die Schweiz ihr gelobtes „Gesundheitswesen“ und die Betreuung der von der Gesellschaft in Heime abgeschobenen „Risikogruppen“ gar nicht „stemmen“. Also lässt der Bundesrat die „Ausnahmen“ zu und konzentriert sich auf die Lenkung und Formung der Bevölkerung für die Zeit nach der Krise.
Die Covid-19-Pandemie der WHO (World Health Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf) und ihre Auswirkungen
Ein Grippe-Corona-Virus schwappte anfangs 2020 auf den ganzen Globus über. Spontan aufgetreten, offiziell ausgebrochen, ist das Corona-Virus Ende 2019 in der fernen chinesischen Millionenstadt Wuhan. Die Zentralregierung in Peking, wegen Zoll-Zänkereien (vor allem mit US-Amerika) und eigenen Problemen unter Wachstumsschwäche leidend, beeindruckte die Weltöffentlichkeit mit ihren drastischen Reaktionen. Bilder mit Ausgangssperren, ergreifenden Schicksalen hinter Gesichtsmasken, Baustellen für angeblich neue Spitäler, leere Strassen, demonstrative Heldenverehrungen, gingen wie Spielfilme aus einem anderen Studio durch unsere guten Stuben. Gebannt, und vielleicht auch ein wenig mit Häme, verfolgte Europa die Meldungen, die Ereignisse, die Disziplin und die Disziplinierungen in China.
Nach und nach, aber immer spürbarer, kam der riesig-gewohnte Nachschub chinesischer Güter weltweit ins Stocken. Erste Kreuzfahrtschiffe, gefüllt mit reichen Menschen, durften nicht mehr überall an Land. Flughäfen wurden nach und nach geschlossen. Der global-grenzenlose Volkssport „Reisen“ kam unerwartet ins Stottern und innert Wochen zum Erliegen. Was 2019 noch verbale „Flugscham“ und Kompensations-Ablass-Zahlungen auslösen konnte, wurde abgelöst durch panische Flucht nach Hause und „Horrorbilder“ von Flughäfen. Sie endeten in Heimholaktionen für irgendwo gestrandete Touristen und parkierte Flugzeuge auf Abstellpisten. Alle leitenden Angestellten, Forscher, Manager und Politiker, die bisher glaubten, ihre Funktion und ihre Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft erfordere und rechtfertige ihre stete räumliche Unrast, erlebten ein jähes Grounding. Der bisher exorbitant hohe Verbrauch an Oel brach rasch weit unter die gesteigerte Fördermenge und die Lagerkapazitäten ein. Der Benzin- und Dieselpreis, bei dem seit Jahren „parlamentarisch“ um „wirtschaftsverträgliche“ CO2-Lenkungsabgaben im gestaffelten Rappenbereich „gerungen“ wurde, sank im März 2020 auf rekordtiefe Werte. Meteorologen würden sagen: Seit Menschengedenken, oder seit Messbeginn. Die OPEC (Kartell ölfördernder Staaten unter Führung Saudiarabiens) und Russland konnten sich erst in grosser Not auf eine politisch motivierte Reduktion der Fördermengen zur Stützung des Preises einigen. Russland braucht das Geld. Saudiarabien flutet den Ölmarkt und zwingt andere Produzenten in wirtschaftliche Nöte. Leidtragende sind viele arme Länder und US-amerikanische Konzerne. Hohe Fixkosten beim Fracking-Verfahren, volle Lager und die Unmöglichkeit der einfachen Regulierbarkeit ihrer Förderkapazitäten fahren US-Amerika „First“ an die Wand. Am 1. April 2020 machte folgende News-Meldung die Runde: Ein russisches Militärflugzeug liefert aufgrund eines Putin-Trump-Telefons medizinisches Material (Gesichtsmasken) nach Amerika. In Zeiten wie heute, lässt sich trotz Bildern im Fernsehen für den Normalbürger nicht feststellen, ob das ein Aprilscherz war oder nicht. Geheimen Gesprächsstoff wegen des wirtschaftlichen Leidens der eigenen nationalen Wirtschaften wegen der Ölfluten aus den Reihen der Verbündeten (Waffenkäufer) im Mittleren Osten hatten die Herren Trump und Putin mit Sicherheit. Die Not muss immens gross sein. Die Tarnung des Themas mit ein paar Solidaritäts-Gesichtsmasken ist sicher willkommen. Der Rest des bilateralen Gesprächs ist natürlich nicht bekannt. Vielleicht ein neuer abgesprochen-begrenzter Krieg zur Ankurbelung des Ölpreises? Oder einfach nur neue Zölle gegen das profitierende China?
Jede Krise bringen Land und Gesellschaft weiter auf ihren Weg
Wer hätte in der ersten wirtschaftlichen Ölkrise eine solche Entwicklung auch nur erahnt? Die nationale Politik in der Schweiz merkte 1973 erstmals konkret, wie abhängig die Wirtschaft vom unkontrollierbaren Ausland und von Machtblöcken war. Der Bundesrat verordnete der Bevölkerung drei autofreie Sonntage. Im Militärdienst (Wiederholungskurs) gab es keinen Sonntags-Urlaub. Wir machten in Einsiedeln zuerst etwas Pseudoausbildung (Theorie), etwas Innendienst (ID), besuchten dann die ortsfeste Brauerei und linderten anschliessend das Heimweh mit individuellen Touren durch die unzähligen Pilgerschenken im Klosterdorf. Auch Ende März 2020 durften die Rekruten und Soldaten der weiterentwickelten Armee nicht in den Wochenendurlaub. Nicht wegen des mangelnden Öls, sondern wegen des vom Bundesrat verordneten Lockdowns von Wirtschaft und Gesellschaft.
Unter dem Stichwort „Corona-Krise“ laufen gleichzeitig sehr viele verschiedene Filme ab. Neue „Herausforderungen“ bieten Tarnmöglichkeiten für gemachte Fehler und Chancen und für die Realisierung lang gehegter Absichten. Die laufende Entwicklung kumuliert und multipliziert alle Errungenschaften bisheriger „Krisen“. Überraschung und Heftigkeit übertrafen die kühnsten denkbaren Szenarien. Vor 20 Jahren wäre ein Lockdown in dieser Form noch gar nicht möglich gewesen: Zu wenig Globalisierung, zu wenig virtuelle Welten und vor allem zu wenig Geld und Technik zur Beeinflussung, Lenkung, Überwachung und Disziplinierung der Gesellschaft.
Mitte Februar 2020 stellten europäische Staaten die ersten Grippekranken, die positiv auf das aktuelle Virus Covid-19 getestet wurden, fest. Sowohl der Test als auch das Virus waren neu. Reisende und Touristen mit Krankheitssymptomen brachten die bisher ferne Gefahr in die Nähe unserer eigenen Sicherheit. Die ersten Toten verbreiteten rasch Angst und Schrecken. Das gebeutelte Italien, das noch anfangs 2020 wegen der gefährlich-schlechten Luftqualität in Norditalien den Autoverkehr massiv einschränken musste, das politisch und wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet ist, lieferte dramatische Bilder von erkrankten Menschen und überforderten Spitälern franko Haus. Ärzte und Pflegepersonal, in Plastik gehüllt, umschwärmten Krankenbetten mit Menschen, die isoliert, angehängt an Schläuche, in Gängen und Intensivstationen im Koma gehalten, dahindämmerten, bis der Tod sie erlöste. Danach erfolgte der (oft gezeigte) abschiedslose, nächtliche Abtransport der Särge durch Militärlastwagen in ferne Krematorien: Ein einziges Desaster im südlichen Nachbarland, das wir praktisch alle von Ferien und Ausflügen kennen.
Ängste schüren und Kante zeigen
Die sich steigernden Meldungen und „Fallzahlen“ liessen Experten, Lobbyisten und Medien eifrig spekulieren, Ängste schüren und „Kante“ zeigen. Die Eskalation trieb die Regierungen der reichen Länder immer rascher vom Regieren zum Reagieren.
Die WHO (World Health Organisation der Vereinten Nationen, UNO) mit Sitz in Genf stufte am 11. März 2020 die Corona-Epidemie neu als weltweite Corona-Pandemie ein. Sie setzte damit nationale Aktivitäten in Gang, die bisher in keinem Krisenszenario auch nur erwähnt, geschweige denn vorbereitet waren. Mit der offiziell erklärten Pandemie übertraf die WHO die 2019 in Katastrophenszenarien führende WMO (World Metereological Organisation der Vereinten Nation, UNO) mit Sitz ebenfalls in Genf bezüglich aktueller Aufmerksamkeit ganz gewaltig. Die 2019 vom Weltklimarat (IPPC) und der Klimajugend permanent geschürten und vielerorts politisch beschlossenen „Klimanotstände“, verschwanden über Nacht aus der Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Medien. Der beispiellos-hoffnungsfrohe Anstieg der Aktienkurse an den Weltbörsen, ausgelöst durch eine lockere Geldpolitik und die Negativzinsen auf Guthaben, kam jäh zum Absturz.
Blasen platzen, aber geübte Herden gehorchen
Die Reaktion der nationalen Regierungen auf die Pandemie offenbarten schonungslos die Schwächen, die Überraschung, die Übertreibungen und letztlich ihre Ohnmacht gegenüber dem Geschehen. Die Mächtigen der Welt erweisen sich als unwillig-resistent, konkrete Vorgänge in der belebten und unbelebten Natur mit anerkannten Methoden der Wissenschaft sorgfältig zu interpretieren. Mit der Ignoranz fallen auch das Erkennen von Problemen und deren Lösung mittels langfristig wirksamer Massnahmen weg. „Weitblick hat Zukunft“, das war einmal. Aktivismus, Expertentum ohne Verantwortung, reisserische Medien, hilflose Politiker, umtriebige Nutzniesser, Diskussionen in allen Richtungen und mehr oder weniger stille Heldinnen und Helden beleben die künstlich geschaffene Lebenssituation. Die Bevölkerung macht in immer grösser werdenden Schafherden willig mit. Die perfekte Lenkung gelingt dank Angstmacherei, einfachen Anweisungen an die Hirten, guten Hunden, die Abweichler rasch piesacken und geübten Schafen. Die mittelalterlichen Kirchen machten es vor. Wir üben und werden von Krise zu Krise besser. Es gab noch nie so viele Menschen, Herden, Hirten, Raubtiere und Profiteure in der Schweiz. Sie waren noch nie so einfach, so rasch und so zentral, so notfallmässig-undemokratisch zu führen und zu kontrollieren wie jetzt. Irgendwelche Zahlen und Beispiele verbreiten Unsicherheit. Willkürliche Umfragen signalisieren Zustimmung, Solidarität, Hoffnung: Der verordnete Lockdown wirkt und es besteht Hoffnung auf neuen Aufschwung. Dafür sind viele Menschen bereit, mittels Smartphone-Apps ihre Aufenthaltsorte und Bewegungen aufzeichnen und, natürlich anonymisiert, speichern zu lassen. Die technischen Möglichkeiten der Ortung gibt es global erst seit wenigen Jahren. Damit einher gehen auch die grenzenlosen Beeinflussungsmöglichkeiten zu noch mehr durchschnittlich-normiertem Verhalten. Individuelles Verhalten liegt bei der heutigen Dichte der Menschen nicht mehr drin: Es beginnt mit Rangern, Zivilschützern, Hilfssheriffs, Neophytenbekämpfern und Kontrolleuren in der Landschaft. Es geht weiter über Knigges, Regeln, Vorschriften und Absperrungen in wachsender Zahl und endet bei Polizei, Zöllnern und Armeeangehörigen, die unerwünschte Abweichungen mahnen oder ahnden. Früher gab es das Sprichwort: Nur die allergrössten Kälber wählen ihre Metzger selber. Heute geht es um viel mehr: Es geht um Herden, die sich staatsgerecht verhalten und nur Hirten aus ihrer geübt-willigen Mitte wählen.
Der überraschte Bundesrat reagiert, wie andere Länder auch, mit Notrecht
Am Freitag, 13. März 2020 gegen Abend, befahl der Bundesrat, ab kommendem Montag alle Schulen zu schliessen. Am Sonntag, 15. März 2020, gab Deutschland die Schliessung der Grenze zur Schweiz für Normalbürger per Montag, 08.00 Uhr, bekannt. Nicht ganz hermetisch, denn auf den Warentransport nach Italien und auf die arbeitenden Grenzgänger sind beide „befreundeten“ Nationen wirtschaftlich unbedingt angewiesen. Der Schweizer Bundesrat protestierte nicht einmal leise und diplomatisch in Berlin gegen diesen unfreundlichen Akt. Im Gegenteil: Er liess kleine Grenzübergänge selber versperren und bewachen. Vom Aussendepartement hört die Bevölkerung nichts, ausser, dass es sich mit internationalen „Rückholaktionen“ für verirrte Einzelreisende beschäftigt, und dass der Vorsteher sich über Dankesbezeugungen freut.
Mit seinen Entscheiden, alle Schulen und ab 17. März 2020 auch die Restaurants, Bars, Läden zu schliessen, Versammlungen, Urnengänge zu verschieben, das eidgenössische Parlament auszusetzen, Teile der „weiterentwickelten“ Armee (heutiger Rest dr Armee des kalten Krieges) aufzubieten und den Grosseltern das Hüten der Enkel zu verbieten, regiert und reagiert der Bundesrat mit einem eilends zusammengeschusterten Notrecht. All das hat es seit Bestehen des heutigen Bundesstaates, genannt Eidgenossenschaft (seit 1848), noch gar nie gegeben. Mit der Teilmobilmachung dokumentiert der Bundesrat seine Haltung „wir sind im Krieg“ und eine noch nie dagewesene „Machtfülle“ aufgrund von Pandemie-Gesetzen. In unserer Gesellschaft und der Musterdemokratie mit einer über 800-jährigen Geschichte (gemäss Geschichtsbüchern) ist innert Monaten etwas passiert, was sich niemand auch nur annähernd hätte vorstellen können.
Der Bundesrat mit seinen unzähligen Amtsstellen und organisierten Abläufen wurde vom Geschehen kalt erwischt und abrupt aus seinen Schönwettergeschäften gerissen. Dabei glaubte er noch 2019, gut vorbereitet zu sein: “Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 1. Mai 2019 den ersten Bericht zur Beurteilung der Bedrohungslage gemäss Art. 70 des Nachrichtendienstgesetzes (NDG) verabschiedet. (.) Laut dieser Beurteilung, die erstmals in dieser Form publiziert wird, haben sich die Bedrohungen für die Schweiz seit dem sicherheitspolitischen Bericht 2016 zwar nicht wesentlich verändert; sie haben aber teilweise stark an Kontur gewonnen.“
(Medienmitteilung https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-74905.html). Der Bericht (https://www.newsd.admin.ch/newsd/message/attachments/56815.pdf) enthält viele US-amerikanische Nacherzählungen aus dem Kalten Krieg und wohlgefällig-betriebsblinde Annahmen über eigene Stärken (z.B. „in der Schweizer Demokratie wollen alle nur das Beste für das Land“). Immerhin stellt der Bericht fest: „Es sind nicht mehr die Nationalstaaten und die bekannten Machtblöcke allein, die das Geschehen und den Takt der Ereignisse vorgeben: Gute und Böse nehmen gleichermassen Einfluss und hebeln Gesetze, Regierungen, Vernunft und eigenständiges Handeln zunehmend aus: Ziel von Beeinflussungsoperationen ist es heute, Uneinigkeit und Zweifel im und am demokratischen Willensbildungsprozess zu säen – es braucht dabei inhaltlich keine Position bevorzugt zu werden. Noch sind solche Bestrebungen erkenn- und zurechenbar, sind deshalb der Analyse zugänglich, mithin in ihren Effekten kalkulier- und damit zumindest theoretisch beherrschbar. Die technische Entwicklung wird künftig jedoch neue Möglichkeiten schaffen, z. B. mit der Deep-fake-Technologie bei Bild- und Videobearbeitung, die die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Lüge nochmals erschweren werden. So geschürte und institutionell nicht einzuhegende Meinungsverschiedenheiten können das Funktionieren von Demokratien bedrohen. Letztlich ist es für einen Staat wie die Schweiz, der seine Interessen vor allem über die Durchsetzung und Weiterentwicklung internationaler Rechtsnormen zu wahren sucht, von Nachteil, wenn Konflikte wieder vermehrt mit Machtmitteln und unter Missachtung geltender Normen entschieden werden. Der Erfolg der Politik der Schweiz hängt deshalb in einem wieder stärker von Konflikten geprägten Umfeld gerade auch von ihrer Fähigkeit ab, sich selbstständig ein eigenes Bild der Ereignisse und Entwicklungen zu machen. Nur so kann sie in der Sicherheitspolitik autonom über ihre Positionierung gegen aussen, aber auch in Bezug auf die konkrete Ausgestaltung ihrer sicherheitspolitischen Instrumente im Innern entscheiden. Diese Selbstständigkeit beginnt mit der Bereitschaft und Fähigkeit zur eigenen Informationsbeschaffung, Analyse und Beurteilung. Auf dieser Grundlage kann die Schweiz selbst bestimmen, wie, mit welchen Mitteln und mit welchen Partnern sie den Herausforderungen und Bedrohungen für unsere Sicherheit entgegentreten will“.
Gerade mal 10 Monate später veranlassten ein ziemlich normales Corona-Virus, eine gekonnte Propaganda, politisch und medial geschürte Angst zusammen mit den Massnahmen befreundeter und weniger befreundeten Nationalstaaten und internationalen Organisationen, den Bundesrat, die Selbstbestimmung der Schweiz an einem Freitag (13. März 2020) über Bord zu werfen und der Gesellschaft den Lockdown zu verordnen. Die offensichtlich nicht mehr gegebene „theoretische Beherrschbarkeit“ von „Einflussnahmen“ und das Versagen von so ziemlich allen „Vorbereitungen“ werden natürlich nicht zugegeben. Mit zusammengeschustertem Notrecht, unter Berufung auf den Schutz von „Risikogruppen“, untermauert von irgend welchen Zahlen, viel Geld und Pomp, Home Office und Social Distancing, Appellen an Solidarität, Heldenepos, Tatkraft und Aufrufen zum Kampf gegen das Virus werden Bewegungsfreiheit, die pluralistische Berichterstattung, Meinungsvielfalt, Demokratie und die nicht so wesentlichen Teile der Wirtschaft mit dem Lockdown belegt. Panikmache der westlichen Wirtschafts- und Wohlstandswelt ersetzt Analysen, die über den Tag hinausgehen. Realitäten und alle bisher schon absehbaren und ungelösten Probleme verschwinden aus dem Bewusstsein des Alltags. Der Bundesrat verspricht, was er kurzfristig mit Geld glaubt lösen zu können. Brot und Spiele für das Volk, nannten die Römischen Kaiser solche „überbrückenden“ Ausgaben. Die Nennung von Sündenböcken (Barbaren und Chinesen) und der Hinweis auf Helden (Gladiatoren, Pflegepersonal) macht das Vorhaben plausibel. Der Bundesrat öffnet unbekannte Kassen, Geldquellen, von denen das Volk gar nicht wusste, dass es sie gibt. Die Gesamtziele werden aus den Augen verloren. Für (verpasste) Analysen und die Nennung von Versäumnissen oder Schuldigen ist jetzt keine Zeit – und es gilt der „Personenschutz“. Alles will man retten, bewahren und wieder erblühen lassen. Das Ausgeben fällt leicht, weil es sich ja nicht um eigenes Geld handelt und das Notrecht gilt. Die Zeiten werden sich „normalisieren“, weil der Lockdown dem Land (wirtschaftlich) immer mehr schadet als das Corona-Virus, dessen Wirkung in den kommenden Sommermonaten erfahrungsgemäss sowieso nachlässt.
Die Nöte anderer Länder interessieren im Krieg nur als Kulisse
Die Nöte anderer Länder, die laufenden Kriege, die realen Flüchtlinge, die Hungernden der Welt und deren Tote spielen in der in der eigenen Krise keine Rolle. Die globalen Alleingänge um Zölle und Handelsmacht, das Unterdrücken und die Hegemonialansprüche der Regierungen in Peking, Moskau und Washington sind unvermindert im Gange. In ihrem Schlepptau tummeln sich als „Schurkenstaaten“ titulierte Länder, Potentaten, Nachahmer, religiöse Gemeinschaften, Warlords, Profiteure und Helfer gleichermassen im globalen Haifischbecken. Ich möchte nicht die Haie beleidigen, denn diese bringen nicht willkürlich und von der „Zivilisation“ geduldet Leute um, schüren Kriege, exportieren Waffen, verbarrikadieren Grenzen, lassen Flüchtlinge sterben und posaunen Deals als moderne Erpressungen in die Welt. Seit Jahren tobt ein globaler Wirtschaftskrieg mit Opfern und Toten. Dass auch die Schweiz zu den Profiteuren gehört, macht uns als Trittbrettfahrer nicht etwa traurig, sondern stolz. Wir pochen auf unsere Errungenschaften, die Banken, die Industrie, unsere guten Dienste und natürlich auf unsere demokratischen Freiheiten.
Die Menschheit, die Viren und unsere Gesellschaft
Entsprechend der exponentiell gestiegenen Erdbevölkerung, der technischen Möglichkeiten (Smartphone), der Globalisierung und der Belastungen der zunehmend urbanen Bevölkerung findet das Covid-19-Virus heute Möglichkeiten, die seinen Vorgängern (z.B. Sars-Pandemie 2002-2004, Wikipedia; der spanischen Grippe, usw.) gar nicht zur Verfügung standen. Die Viren aus Asien treffen nicht auf die heile Welt, in der wir uns glauben. Die noch nie dagewesene Dichte der Menschen, organisierten Menschenansammlungen, die mit staatlichen Mitteln verbilligte und geförderte globale Reisetätigkeit aus wohlhabenden Ländern, die katastrophalen Lebensbedingungen in wachsenden Ballungsräumen, die Umweltverschmutzung mit unzähligen Giften und Strahlungen, die auch in kleinsten Dosen wirken, die Alterung der Menschen in Industrienationen, die Belastungen der Immunsysteme durch Medikamente, Resistenzen, Antibiotika, Bestrahlungen und die Keimparadiese in durchrationalisierten Spitälern, bieten Viren sowohl rasche Verbreitung, als auch zwangsläufig „zählbare“ Todesopfer. Das Covid-19-Virus löst dank dieser Umstände und der nervösen Welt einen irren und irrsinnigen Kampf der Industrie- und Dienstleistungsnationen gegen sich aus. Der ausgebrochene Wirtschafts- und Propagandakrieg rechtfertigt angeblich nicht nur jeden nationalen Murks und jeden finanziellen Aufwand, sondern er rechtfertigt scheinbar auch bestehende Verträge, Menschenrechte und Vernunft im eigen-vorrangigen Interesse auszublenden, umzudeuten und mit Tatkraft als Relikte der Vergangenheit zu schwächen. Andere Nationen tun das ja auch. Die Menschheit kann Viren nicht besiegen, es sei denn, man rotte das Leben ganz aus. Viren und andere lebende Organismen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich ständig verändern und anpassen. Wäre das nicht so, hätten sich weder Pflanzen und Tiere, noch der Mensch, so entwickeln können, wie das bisher geschehen ist. Also, was ist dann neu? Glauben wir wirklich ernsthaft, dass unsere Wirtschafts-, Geld- und Krankheitssysteme so gut sind, dass wir sie mit einem Lockdown von evolutionären Vorgängen der Erde fernhalten und isolieren können? Ist das die verbliebene „Kunst des Möglichen“, die 2020 in der nationalen und internationalen Politik noch übrig geblieben ist?
Der aktuelle Kriegszustand der Schweiz, der Lockdown der Gesellschaft, ausgerufen aus angeblicher Solidarität gegenüber den „Schwächsten der Gesellschaft“, mit geschürter Angstmacherei um kranke „Gesundheitseinrichtungen“ und der pauschalen Diskriminierung von über 65-jährigen als „Risikogruppe“, ist längst aus dem Ruder gelaufen. Der Bundesrat regiert nicht, sondern er kämpft. Er kämpft gegen ein einzelnes Virus und natürlich um die Erhaltung persönlicher Ämter und Privilegien. Die Corona-Pandemie spielt der Profilierung von Politikern, Experten, Lobbyisten, der Pharmaindustrie in ihrem ganzen Einflussbereich in die Hände: Jetzt kann man Führungsstärke zeigen, wenn man die entsprechenden Talente dazu hat. Und man kann Geld verdienen, richtig viel Geld, wenn man in der richtigen Branche tätig ist. Die Bundesräte danken den Banken, besuchen Pharmaindustrie und Maskenproduzenten. Es ist nicht das eigene Geld, das verteilt wird, und Geld stinkt nicht. Wenn es angeboten wird, muss man es nehmen, sonst nehmen es andere. Der menschliche Egoismus wird nicht nur gefördert, sondern geradezu verordnet. Schon im Wort „Unternehmer“ ist ja die Tätigkeit des Nehmens enthalten. Jetzt nehmen wir es halt vom Staat. Die Spielkarten (Trümpfe) werden neu verteilt: Reiche werden profitieren, Arme nehmen zu. Neue Auflagen, absehbare Steuern, Inflation und Zentralisierungen werden Orgien feiern.
Rasch angepasste Propaganda mit Nachhaltigkeitswert
Wer sich jetzt seine Pfründe für nach der Krise sichern will, ist gut beraten, seine bisherige Propaganda von „Klima“ und „CO2“ rasch auf die neuen Bedürfnisse von „Corona“ umzuschreiben. Politiker und Firmen erweitern ihre Argumente und Angebote um die Begriffe „Corona“ und „Krise“. Wer am besten lobbyiert, dem bieten auch Veränderungen neue Chancen und rasches Geld. Die Holzpreise fallen (wen wundert‘s?), das Waldareal bietet den verdichteten Städtern noch einigen Auslauf. Was folgt daraus? Die alten Forderungen nach (noch) mehr Geld für die Forstbetriebe finden im Lockdown der Corona-Krise angepasste Begründungen: Alter Wein in neuen Schläuchen. Natürlich fehlt in der modernen „Ökonomie der Pandemie“ auch das Unwort, dessen Heimat angeblich der Forst ist, nicht: „Es geht jetzt darum, einen nachhaltigen Schaden über die Krise hinaus zu verhindern“ (Tagi, 30.03.2020). Erinnern sie sich noch an die Nachhaltigkeit, wie sie von einer Organisation der Vereinten Nationen 1987 propagiert und 1992 in Rio von Staatschefs zelebriert wurde? Soziales, Ökonomie und Ökologie sind gleichwertige Dimensionen in einem Streben nach (weiterem, verträglichem) Wachstum. Weder vor noch in oder gar nach der Krise, beim „Exit“ und dem Hochfahren der Wirtschaft, spielte die Oekologie eine Rolle. Die Gewichtungen der Bereiche finden nach Lust und Laune statt, ohne dass wir es merken oder gar etwas dazu zu sagen gehabt hätten. Das „Soziale“ wird leiden. Und damit wir uns „Oekologie“ leisten können, brauchen wir nachhaltige Gewinne aus der „Oekonomie“.
Das kranke Gesundheitswesen
Das „Gesundheitswesen“ ist wieder so ein Begriff, der die Fakten verdreht. Weil das „Wesen“ von den Kranken, von den als krank Bezeichneten, von den aus Angst, Isolation oder Ansteckung krank gewordenen, von den Schwerkranken und von den Langzeitkranken „lebt“, müssten die Departemente, Amtsstellen, Institutionen und Industrien eigentlich unter „Krankheitswesen“ registriert sein. Die obligatorische Krankenkasse heisst ja auch nicht „Gesundheitskasse“. Der Lockdown 2020, seine Begründungen und das Leid in Spitälern und Pflegeheimen haben wenig miteinander zu tun. Wer das Pech hat, nicht rechtzeitig sterben zu können und in die Mühlen des Krankheitswesens zu geraten, verdient jedes Mitleid, das er oder sie bekommen kann. Aber es hilft wenig. Das System ist und war überzüchtet, rationalisiert, optimiert, unmenschlich und am Anschlag. Stichworte wie Personalmangel, Grenzgänger, Kostensenkungen, Spitalschliessungen, steigende Krankenkassenprämien sind Legion. Natürlich sind die Errungenschaften der Medizin, der angebotene Reparatur- und Unterhaltsservice, phänomenal. Aber ist es der Umgang mit Leuten, mit Kranken und Alten auch? Waren Sie auch schon als Besucher in einem Pflegeheim? Die eilende Gesellschaft schiebt die Unproduktiven ab. Für all die vielen Leute, die Angst haben und krank sind, sich krank fühlen und irgendwie abhängig sind, empfinde ich echte Gefühle der Anteilnahme. Wenn wir uns nicht von der Angst lösen können, sind wir manipulierbar, Teil der Manipuliermasse, das Fussvolk des Mainstreams. Wie die Menschen ihre Angst ablegen können, weiss ich nicht. Auf jeden Fall wären Fakten, Bildung, Vernunft, Eigenständigkeit, etwas Selbstsicherheit und Zuversicht hilfreich.
Antrainierte Reflexe und Angst werden kommunikativ und medial zu eigenem Vorteil für Propaganda genutzt. Alle Toten in Spitälern, die positiv auf das Virus getestet wurden, sind Corona-Opfer. Unbesehen davon, woran sie gestorben sind und ob der Tod für sie eine Erlösung bedeutete. Das durchschnittliche Alter der infiziert Verstorbenen Toten beträgt so um die 80 Jahre. Bis auf wenige waren alle „morbid“ oder „multimorbid“ „vorbelastet“, das heisst: Sie waren schon krank. Durch unzählige Medikamente geschwächt, an Krebs leidend, vielleicht nicht optimal behandelt oder von spitalspezifischen, resistenten Keimen angesteckt. Der Volksmund nennt das „Spitalkäfer“. Davon gibt es auch immer neue, und zwar unabhängig vom Corona- Virus und der sowieso saisonal unterschiedlichen Sterbehäufigkeit.
Statistiken, Unstatistiken und einfache Zahlenreihen als Auflistungen für bestimmte Zwecke
Die Anzahl der „positiv“ getesteten Personen ist eine ziemlich banale Liste der gesammelten Erlebnisse, aus denen keine „belastbaren“ Schlüsse gezogen werden können. Es sind viel mehr Leute (mit und ohne Symptome) mit dem Virus in sich unterwegs, als je getestet werden können. Die Tests erfolgen willkürlich, die Anzahl wird national hochgefahren, allerlei Labors und Institute tummeln sich im Markt. Fehlerquoten sind weder bekannt noch werden sie nachgefragt. Hauptsache Zahlen, tägliche Zahlen. Zahlen und infizierte Tote werden laufend addiert. In den letzten Jahren hat es sich in der Gesellschaft so nach und nach eingeschlichen, die „Todesursachen“ je nach Saison und Opportunitäten in besonderen Rubriken des Bundesamtes für Statistik auszuweisen. „Grippetote“, „Hitzetote“ und heute die „Coronatoten“ werden aufgelistet, ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Todesursache und des biologisch „normalen“ Lebensendes. „Hitzetote“ werden nicht einmal gezählt, sondern aufgrund von statistischen Abweichungen von langjährigen Durchschnittswerten der Sterberaten kombiniert mit den entsprechenden Abweichungen der Durchschnittstemperaturen dem „Klimawandel“ zugeordnet. Solche Zahlen werden missbraucht, um die Schwere einer Katastrophe zu „messen“ und natürlich für bestimmte Absichten zu nutzen. Mit den nackten Zahlen, der Zahlentrickserei, der Angst und den statistisch unakzeptablen Interpretationen wachsen die Experten, die führenden Institute in Anzahl und Vielfalt mit jeder Krise mit. Aufgelistete echte oder virtuelle Tote werden bildlich abgelichtet, natürlich mit etwas verschwommenem Gesicht, und für eigene „Aussagen“ missbraucht. Scheue Hinweise von Mathematikern über die Unzulänglichkeiten der Aussagen werden als Randnotizen im aktuellen Geschehen abgetan. Die Bundesregierung Deutschlands erwägt die Lockerung des Lockdowns frühestens am 20. April und „wenn sich die Fallzahlen erst in 10 bis 12 Tagen verdoppeln“. Eine solche Aussage wäre nur möglich, wenn statistisch auswertbare Stichprobenuntersuchungen in der gesamten Bevölkerung durchgeführt worden wären und würden: „Woran es akut mangelt, ist am Verständnis für Statistik, sie ist konstituierendes Element empirischer Forschung, also auch das A und O der Epidemiologie. Da haben die meisten von uns () eine fatale Bildungslücke“ (Andreas Diethelm, Leserbrief TA vom 31.03.2020). Das Traurige an der Situation ist: Die Experten der Pharmaindustrie, das Bundesamt für Statistik, die Versicherungen und die Banken wissen ganz genau, was Statistik ist. Ich frage mich: Wieso sagt das niemand den Politikern? Wieso treten denn nur jene mit der offensichtlichen Bildungslücke an Mikrofon und Kamera? Offensichtlich ist die willkürliche Interpretation der Krise einfacher und populistischer, als die Führung mittels Fakten. Weil offizielle „Experten“ inzwischen auch angezweifelt werden, rückt jetzt die 2. Reihe der „unabhängigen Experten“ an die Mikrophone. Meinungen von nicht wirtschaftlich führbaren Praktikern und Wissenschaftlern werden aus Medien verbannt und von den lukrativen Futtertrögen und Karriereleitern fern gehalten. Die bisher vorliegenden Angaben zum Alter der Verstorbenen, die positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, entsprechen so ziemlich den „normalen“ Sterberaten aufgrund der Alterspyramide der heutigen Gesellschaft. Die „Risikogruppe“ Ü-65 hat halt eine gegenüber den Jugendlichen natürlicherweise geringere Lebenserwartung. Die früheren „Krisen“ wie Sars, Vogelgrippe und Schweinegrippe hatten trotz Milliardenkosten (z.B. für inzwischen entsorgtes Tamiflu) keinen nachweisbaren Effekt auf die Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz. Die Bevölkerung wächst nicht, weil die Alten älter werden und weil das Krankheitswesen „Fortschritte“ macht. Das Wachstum erfolgt ausschliesslich wegen der Zuwanderung. An Einwanderungswilligen besteht weltweit kein Mangel – sonst müssten wir uns ja nicht abschotten. Leute sterben mit oder ohne Virus. Daran ändern auch die propagierte Solidarität der Gesellschaft, die Schliessung der Schulen, die Einsperrung von Leuten und die Absperrung von Stadtpärken und Seeufern nichts. Die Grippe namens Covid-19 wird ihren Fortgang nehmen, bis die Möglichkeiten des Virus, neue Menschen zu finden, erschöpft sind. Wir werden lernen, mit diesem Virus bis 2021 zu leben und nachher auf das nächste zu warten. Irgendeine aktive Organisation der Vereinten Nationen wird wieder „warnen“. Ob der 2020 angeordnete Lockdown des Bundesrates wirklich die verfügbaren Spitalkapazitäten, beziehungsweise die Versäumnisse der Vergangenheit im Krankheitswesen gerettet hat, wird die Öffentlichkeit kaum je erfahren können.
Es ist Krieg und wir merken es nicht
China hat der Welt gezeigt, wie abhängig wir vom Funktionieren der modernen Seidenstrasse geworden sind. China hat sich einen Vorsprung von Monaten in der „Ausbreitung und Bewältigung der Krise“ verschafft. Und zwar schon bevor die WHO in Genf die Welt mit der Pandemie-Ausrufung erschreckte. Was uns China demonstrieren will, ist weniger der feinfühlige Umgang mit Menschen, sondern seine Wirtschaftsmacht. China fährt seine Produktion, Überwachung und Lieferung von Gütern wieder hoch. Zeit ist Geld, hiess es früher in einem Sprichwort. Der nicht erklärte 3. Weltkrieg findet ohne uns statt. Wer mit China jetzt Geschäfte machen kann, den trifft die Wirtschaftskrise nicht. Frau Martullo Blocher bestätigt das in der Sonntagzeitung vom 12. April 2020 ausdrücklich. Ihre Firma kompensiert locker, was sie an Aufträgen aus Europa und Amerika einbüsst. China und ihre „Partner“ profitieren vom Ölpreis und dem Lockdown der restlichen Wirtschaftsnationen.
Was wirklich passiert, vermag uns nicht von unserer Nabelschau abzuhalten oder gar Unruhe in die heimatlichen Wohlfühloasen und Telefonkonferenzen zu tragen. Dabei beschleunigen sich globale Techniken, Digitalisierung, Virtualisierung, Überwachung der Bürger, Stärkung der Verwaltungen, Abhängigmachung der Massen und Lenkung der Bevölkerung zu Gehorsam und Mainstream. Hätte Wilhelm Tell ein Smartphone gehabt, hätte ihn Gessler orten können und die Schweizer Geschichte hätte einen andern Verlauf genommen. Jetzt ist es Zeit, den Konjunktiv wegzulassen: Unsere Erinnerungen und unsere räumlichen Grenzen werden der Macht der Smartphones nicht mehr standhalten können.
Der Bundesrat und die Regierungen in Europa verwalten weiterhin ihre Lockdowns und die Massnahmen, die sie wenigstens über Ostern durchsetzen wollen. Jetzt, wo sich alles so gut eingespielt hat. Nachher werden sie von der Ereignissen gezwungen, sich zu „entscheiden“ zwischen der Lockerung des Lockdowns (mit der „Schwächung“ bisheriger Solidaritätsprinzipien) oder der Inkaufnahme von noch mehr wirtschaftlich negativem Wachstum. Das ist nach bisherigem Verständnis ökonomisches „Gift“ für das Wachstum und den Luxus „Umweltschutz“. Die Risikogruppe Ü65 wird in den Hintergrund treten, sobald die Gesellschaft „den Gürtel enger schnallen muss“, beziehungsweise die Therapie Lockdown Wirtschaft und Wohlstand mehr schadet als sie den bisher solidarisch unterstützten „Risikogruppen“ nützt.
Wir schaffen das
Eine Vielzahl von beauftragten Kommunikatoren lassen zur Ablenkung Leute auf Balkonen klatschen, Inserate und Videos produzieren. Wir schaffen das. Der frühere US-Präsident Barak Obama hat mit „Yes we can“ angefangen. Die meisten seiner Versprechen warten heute noch auf Erfüllung (z. B. Gefangenenlager Guantanamo). Erfolge wurden von seinem Nachfolger wieder rückgängig gemacht. Angela Merkel wollte 2015 mehr Flüchtlinge aufnehmen. Ihr „Wir schaffen das“ löste eine politische Krise in Deutschland und der EU aus. Heute grenzen sich Staaten und die EU gegen aussen ab. Abwehr, Waffenlieferungen und Flüchtlingselend haben zugenommen. Und zwar weniger wegen der letzten Krise „Klimanotstand“, sondern wegen der Unfähigkeit der nationalen und internationalen Politik, eigene Schwächen zu erkennen, anzuerkennen und Probleme zu lösen. Die Pandemie-Covid-19 bietet eine willkommene Gelegenheit, den Schleier der Unsichtbarkeit und die Verdrängung des Weltkriegs medial zu verdichten.
Internationale Abkommen können Sie in ausgerufenen Krisen getrost vergessen: Jedem Staat ist das Hemd näher als der Kittel. Bestehende eidgenössische Gesetze und deren Überregulierungen sind unkoordiniert und nicht für Krisen, sondern für Schönwetterlagen und Wirtschaftswachstum gemacht. Für traditionell schweizerisch-demokratische Abläufe und Entscheidungen ist auch in absehbaren Krisen offensichtlich keine Zeit vorhanden. Es sind nicht mehr die nationalen Regierungen und Verwaltungen, die aufgrund von Fakten vorausschauend entscheiden und regieren. Sie werden selber getrieben von Entwicklungen, Experten und Erwartungen. Die Überwachung wird von der digitalen Gesellschaft nicht nur akzeptiert, sondern zum eigenen Schutz in der individuellen Isolation geradezu gefordert. Die Schonung der Ressourcen der Erde, die individuelle Freiheit der Menschen und der Wohlstand der reichen Länder lassen sich im laufenden Wirtschafts-Weltkrieg nicht mehr miteinander vereinbaren. Dabei ist heute schon klar: Nichts wird mehr so sein, wie es vor 2020 war.
Erstaunliche Wirkungen
Der Lockdown 2020 zeigt in wenigen Wochen auffällig sicht- und erlebbare Wirkungen. Die Luftqualität hat sich massiv verbessert in Norditalien und über chinesischen Grossstädten. Es ist ruhig geworden auf Strassen, am Himmel und in Dörfern. Die Situation erinnert an meine Jugend, wenn alle Leute auf dem Feld waren oder an abgelegene Dörfer in Grenzregionen, die langsam aussterben. Die „Klimaziele“ werden, was den CO2-Verbrauch betrifft, 2020 wahrscheinlich erreicht. Ob das Wetter davon etwas merkt, ist offen. Interessant ist: Auch Ärzte haben Kurzarbeit, Spitäler haben leere Betten. Der bundesrätliche Lockdown verbietet „Wahloperationen“. Begonnene Behandlungen und Therapien mussten ausgesetzt werden, wenn sie nicht als unmittelbar lebensbedrohlich begründet werden konnten. Patienten meiden aufgrund der Berichte in Medien und von Hinweisen aus dem Bekanntenkreis die „Gesundheitseinrichtungen“. Sind die Leute deswegen gesünder geworden oder zeigen sie einfach, dass es vielleicht auch ohne ständige Arztkontrollen Lebensmöglichkeiten gäbe? Nein, natürlich nicht: Patienten haben im Moment einfach mehr Angst vor Arztbesuchen als vor ihren eigenen Leiden. Was die Kinder und all die Erwerbstätigen machen, weiss ich wegen der Isolation nicht. Wenigstens nichts, was über Whatsapp- Nachrichten „uns geht es gut“ hinausginge. Ein alter Mann, der mit seinen Urenkeln und dem Kinderwagen im blühenden Frühling spaziert, ist eine Beobachtung, die froh macht. Das Bild könnte sogar die Fantasie von Dichtern anregen.
Grundwissen und Werte
Unsere humanistische Bildung mit einem Grundwissen, das nicht veraltet und mit traditionell-liberalen Werten, die unsere Entscheidungen bestimmen sollten, hat versagt. „Irgendwo hat die Menschheit in der Evolution oder in der Aufklärung eine Abbiegung verpasst“ (aus einem Kommentar im Internet). Ich bin total ernüchtert: Meine Lehrer, Berufskollegen, Mitstreiter und ich konnten den Gang der Entwicklung nicht beeinflussen. Ich glaube, die Grenzen der Vernunft sind nicht nur erreicht, sondern aufgehoben. Wer soll sich noch mit Sachfragen und Grundsätzlichem beschäftigen? Die Gesellschaft flüchtet und gewöhnt sich auch an die nebulöse Sprache. Als Bildung noch etwas galt, hat der Seminarlehrer Charles Tschopp (1899- 1982) geschrieben: „Der falsche Gebrauch von Fremdwörtern bedeutet die erste Stufe der Bildung, der richtige Gebrauch die Zweite, der Nichtgebrauch die Dritte“ (Zitate und Sprüche, aus Internet). Er konnte nicht ahnen, dass sich die Kommunikation 2020 vor allem in englischer Sprache abspielt. Der Rest ist geblieben: Social Distancing meint ja eigentlich Physical Distancing, nämlich Abstand in Metern. Damit beginnen die Verantwortlichen – sofern überhaupt noch jemand eine solche für irgendetwas übernimmt – wieder bei der ersten Stufe. Ich habe Zweifel, ob sie oder ihre Nachfolger je eine zweite Stufe erreichen.
Was können wir machen? Nichts
Man braucht kein Prophet zu sein: Nicht nur die Evolution der Erde oder die in der Bedrohungslage 2019 des Bundesrates formulierten Staaten und Organisationen, halten neue Überraschungen bereit. Es sind zusätzlich die wohlhabenden Staaten selber, die sich über jedes vernünftige Mass und Risiko hinaus „überorganisieren“. Wir strapazieren multimorbide Wohlstands- und Versorgungssysteme, nehmen Zwänge, Überwachung, Gleichschaltung, Abhängigkeiten und Restriktionen in Kauf. Wir nähern uns mit erschreckender Zielstrebigkeit und Unausweichlichkeit Gesellschaftsformen, wie sie George Orwell (1932 in „1984“) und Aldous Huxley (1948 in „Schöne neue Welt“) beschrieben haben. Die Zukunft hält mit Sicherheit noch Ereignisse bereit, die wir nicht wie die Pandemien und die Kommunikation von Krise zu Krise üben konnten. Wie wäre es mit einem Blackout der Stromversorgung? Home-Office bei Kerzenlicht? Was können wir machen? Die Antwort ist einfach: Nichts.
Ostern, 13. April 2020
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